Reintal – Partnach – Partnachklamm – Zugspitze

Von allen Wegen die zur Zugspitze führen, ist der durch das Reintal wohl der längste, dabei aber auch der einfachste und schönste unter Ihnen. Die Wanderer werden nicht nur durch die Ruhe in einer wunderschöne Natur belohnt, sondern werden einen Großteil der Strecke noch von der gemächlich dahinfliesenden Partnach begleitet. Dies macht den Weg durch das Reintal, nicht zuletzt durch die bekannte und beliebte Partnachklamm zu einer ganz besonderen Strecke. Dank der Hütten auf dem Pfad zur Spitze, kann die Wanderung in mehrere Etappen geteilt werden. Auch für Anfänger ist die Strecke geeignet, welche z.B. nur von Garmisch-Partenkirchen bis zur Quelle der Partnach oder auch nur durch die Partnachklamm und über die Almen der Umgebung zurück nach Garmisch-Partenkirchen wandern möchten.


Entstehung / Geschichte der Partnach:

Die Partnach ist ein Gebirgsfluss, welcher auf 1440 m Höhe im Zugspitzmassiv am Ochsensitz entspringt. Gespeist wird die Quelle von dem Schneefernergletscher, dessen Schmelzwasser durch das verkarstete Gestein versickert und am Ursprung der Partnach wieder zum Vorschein kommt. Der Fluss schlängelt sich dann durch das Reintal im Wettersteingebirge, bis er nach ca. 18 km in Garmisch-Partenkirchen in die Loisach mündet. Dabei hat das Wasser von seinem Ursprung einen Höhenunterschied von 740 hm zurück gelegt.

Insgesamt formte die Partnach im Laufe der Jahrhunderte vier Klammen. Aber was ist eigentlich eine Klamm? Eine Klamm ist eine schmale Schlucht, welche durch einen Fluss und sehr viel Zeit in den Felsen eingeschnittene wurde. Die Partnach hat sich über viele Jahrhunderte immer tiefer in das Gestein gefressen und dabei insgesamt vier Klammen geschaffen. Die bekannteste und einzige, welche für Touristen begehbare ist, ist die Partnachklamm, welche bereits 1912 touristisch erschlossen wurde. Schätzungseise ist sie ca. 10.000 Jahre alt und inzwischen 700 m lang und bis zu 86 m tief.

Im 18. Jahrhundert wurde die Partnach als Triftbach genutzt. Um Brennholz aus dem Reintal nach Partenkirchen zu transportieren. Dabei wurde das geschlagene Holz in den Fluss geworfen, welches das Schmelzwasser im Frühling ins Tal beförderte. Vor allem in den Klammen verkeilten sich immer wieder die langen Stämme und die Arbeiter mussten unter Lebensbefahr die Bäume lösen.

Am 1. Juni 1991 brachen am südlichen Ende der Klamm ca. 5000 m³ einer Felswand ein. Dabei wurde der bisherige Flusslauf der Partnach versperrt und der Wanderweg zerstört. Das Wasser füllte das entstandene Becken und suchte sich einen neuen Weg durch das abgebrochenen Gestein. Dabei entstand ein kleiner Stausee, welcher heute das Ende der Partnachklamm bildet. Glücklicherweise forderte dieses Unglück keine Menschenleben. 1992 wurde die Wegführung geändert, welche nun um den kleinen See und die heruntergebrochenen Felsen herumgeht.

Bis 2005 durchquerte die Partnach auf ihrem Weg hinab ins Tal 2 Bergseen, die Vordere und Hintere Blaue Gumpe. Durch starke Regengüsse und einen Sturm wurde der natürliche Staudamm des oberen Sees zerstört und schüttete den unteren See vollständig zu. Aus diesem Grund existiert die Blaue Gumpe heute nur noch auf Bildern und in den Erinnerungen der Wanderer.


Lage und Ankunft:

Die meisten beginnen ihre Tour durch das Reintal am Olympiastadion in Garmisch-Partenkirchen. Hier können Wanderer ihr Auto parken und wer Lust und genügend Zeit mitgebracht hat, kann auch noch einen kurzen Blick ins Stadion werfen und sich die Sprungschanzen anzuschauen. Direkt vor der Klamm gibt es keine Möglichkeit zum Parken. Bis zum Eingang der Partnachklamm sind es nur 2 km, welche problemlos in ca. 20 min. zu Fuß zurück gelegt werden können. Rechts von euch werdet ihr nun schon von der Partnach auf eurem Weg zur Klamm begleitet. Vor dem Infoschild, ca. auf der Hälfte des Weges, hältst du dich links. Der rechte Weg führt zum Graseck, über das ihr je nach Wanderroute wieder zurück zum Ausgangspunkt gelangen könnt. Nach ca. 5-10 min. erreicht ihr das Kassenhäuschen der Parnachklamm. Wer keine Lust hat bis zur Klamm zu laufen, kann vom Stadion aus auch mit einer der Pferdekutschen fahren. Viel schneller sind die jedoch auch nicht und ob die Pferde so viel spaß daran haben, den ganzen Tag nur die gleichen 2 km hin und her zu laufen, ist auch sehr fraglich. Vor dem Kassenhäuschen können die Wanderer entscheiden, ob sie durch die Klamm oder den Weg über die Klamm laufen möchten. Wer nicht durch die Klamm wandern mag, kann sich links halten Richtung Eiserne Bücke. Wer den Weg über die Eiserne Brücke wählt, lässt den Fluss unter sich zurück und erreicht schon nach ein paar Minuten eine kleinere Brücke und überquert die Partnachklamm von oben. Auch hier erhält man einen tollen Bick über die Klamm. Weiter geht es oberhalb der Schlucht durch den Wald. Immer wieder könnt ihr hier einen kurzen Blick auf die Wassermassen unter euch erhaschen. Das Highlight auf dieser Route ist die Eiserne Brücke. Ca.80 m oberhalb des Flusses verbindet sie, über eine länge von 68 m, die Steilwänden miteinander. Auf diesem Weg seid ihr natürlich nicht direkt in der Klamm, dafür ist hier wesentlich weniger los und ihr müsst keinen Eintritt zahlen. Am Ende der Klamm könnt ihr euch entscheiden, entweder geht ihr Richtung Reintalangerhütte und der Zugspitze am Fluss entlang oder ihr biegt vorher zur der Kaiserschmarrn Alm ab und könnt dort Einkehren. Alternativ gibt es auch noch den etwas längeren Weg über das Gasthaus Partnachalm auf der anderen Flussseite. (Dies ist aber nur dann zu empfehlen, wenn ihr danach wieder zurück nach Garmisch-Partenkirchen möchtet.)


Die Partnachklamm:

Gleich zu Anfang der Wanderung zur Zugspitze führt der Weg durch die gewaltige Partnachklamm. Mit einer Länge von 699 m und einer Tiefe von bis zu 86 m, fasziniert sie mit ihren rauschenden Wasserfällen und steilen Schluchten. 1912 wurde die Partnachklamm zum Naturdenkmal erklärt und gehört zu Bayerns schönsten Geotopen. Wie in jeder Klamm, wird hier ein kleiner Beitrag zur Erhaltung der Wege und Brücken fällig. Dieser kleine Obolus stört aber gar nicht, wenn man ihren Eingang erst einmal betreten hat und sich von der Natur faszinieren lässt. Empfehlenswert ist hier auf jeden fall zu jeder Jahreszeit eine Regenjacke einzupacken. Auch wenn es in der Umgebung länger nicht mehr geregnet hat, tropft es stetig von den Höhlendecken und Felswänden. Da der Weg durch viele Spalten und Tunnel führt, ist ein Regenschirm eher nicht zu empfehlen.

Heutzutage kann auf gesicherten Wegen und Stegen die Partnachklamm durchwandert werden. Es ist kaum vorstellbar, was für eine Kraft die Wassermassen besitzen, welche über Jahrhunderte den Fels geformt, ausgehöhlt und abgetragen haben, sodass dieser eindrucksvoller Ort entstehen konnte. Zwischen bis zu 86 m hohen Felswänden spaziert man teils durch sehr enge Passagen hindurch. Der Weg schlängelt sich entlang kleine Tunnel und verläuft oft unterhalb von Felsvorsprüngen. In den Tunneln kann es sehr dunkel werden und man muss aufpassen, sich nicht den Kopf zu stoßen. Nach jeder Ecke gibt es neue atemberaubende Perspektiven zu entdecken. Die Klänge der schäumenden Partnach ändern sich alle paar Schritte und schaffen eine faszinierende Atmosphäre. Dann ganz plötzlich beruhigt sich der Fluss wieder und man gelangt an einen kleinen Stausee, welcher in den 90er Jahren durch einen Felssturz entstanden ist. Noch heute können die Besucher erahnen, welche rissigen Gesteinsmassen sich hier gelöst haben und welche unvorstellbare Kraft die Natur doch hat. Es ist genau der richtige Ort, um eine Minute inne zu halten, bevor der Weg über eine Treppe hinaus aus der Klamm führt.

Die Partnachklamm eignet sich hervorragend für einen kurzen Ausflug oder als Ausgangspunkt für weitere Wanderungen entlang des Reintals. Wer nach der Klamm wieder zurück nach Garmisch-Patenkirchen möchte, kann entweder neben der Klamm über die „Eiserne Brücke“ zurück laufen, oder einen Umweg über die Kaiserschmarrn Alm oder die Partnachalm machen. Der Weg hoch zur Partnachalm vom Ende der Partnachklamm aus ist sehr steil und anstrengend. Der Weg von der Alm zurück ins Tal ist vor allem für die Knie sehr belastend, darum empfehlen wir euch hier auf jeden fall Wanderstöcke mit zu nehmen. Auf dem Weg befinden sich zum glück mehrere Ruheplätze im Wald, mit einem wunderschönen Blick in die Natur und über das Reintal. (Gesamtdauer ca. 3 Stunden inkl. Pause).

Hunde an der leine sind in der Parnachklamm herzlich willkommen :). Die Durchfahrt mit Kinderwägen und Rollstühlen ist leider nicht möglich. Während der Schneeschmelze im Frühjahr oder zu Reparaturarbeiten kann die Klamm gesperrt sein.

Winterwanderungen: Auch im Winter, wenn Schnee und Eis die Bergwelt bedecken, stehen den Besuchern die Tore zur Parnachklamm offen. Dank den gut gesicherten Wegen können die Besucher hier, im Gegensatz zu anderen Klamms, auch in dieser kalten Jahreszeit dieses einzigartige Spektakel erleben. Eiszapfen hängen ähnlich wie Stalaktiten von den Decken der Tunnel und kleinere Wasserfälle sind zugefroren. Die im Sommer schimmernden Felsenwände sind mit Eis überzogen und riesige Eiszapfen hängen von den Übersprüngen der Felsen herab. Am Boden der Klamm gurgelt der Fluss zwischen bizarren Eisgebilden hindurch. Wie eingeschlossen in einer Welt aus Eis und Schnee gelangt kaum ein wärmender Sonnenstrahl bis auf den Grund der Klamm.

Fackelwanderung in der Partnachklamm: Im Winter kann man durch die Parnachklamm eine ganz besondere Wanderung machen. Los geht es um 17 Uhr, nach Einbruch der Dunkelheit, nur mit einer Fackel bewaffnet zum Eingang der Klamm. Von außen gelangt keiner der Mondstrahlen bis hinunter in die Parnachklamm. Nur durch das Licht des Feuers werden die steilen Wände erleuchtet, ohne wäre es hier stockdunkel. Die Felswände schimmern durch das Licht der Fackeln golden und die Eiszapfen, welche von den Wänden und Decken hängen sehen aus wie aus einer Zauberwelt. Zu Eis erstarrte Wasserfälle glitzern mit der spritzenden Partnacht um die Wette. Die Wanderung durch die vereiste Wunderwelt dauert ca. 30 min. Weiter geht die Tour durch den verschneiten Winterwald. Auf dem steilen Weg kann es sehr rutschig sein. Festes Schuhwerk, am besten mit Spikes ist hier zu empfehlen. Schon von weiten ist die beleuchtete Almhütte zu entdecken. Auf der Alm angekommen, werden die tapferen Wanderer schon mit einer Feuerschale und warmen Getränken begrüßt. Zur Stärkung gibt es erstmal etwas Fingerfood. Nachdem alle ihre Eindrücke der Wanderung ausgetauscht haben, geht man hinein in die wohlige Hütte und wärmt sich mit einem leckeren Almfondue auf. Zurück ins Tal kann man entweder Laufen oder mit der weltältesten Kleinkabinenbahn der Graseckbahn fahren.


Von der Partnachklamm bis zur Bockhütte:

Nach der Klamm wird der reisende Fluss wieder zu einem eher stillen Flüsschen, der fast schön träge dahinfliest. Nach der Klamm folgt ihr einfach der Beschilderung oder den anderen Wanderern in Richtung Reintal, Reintalangerhütte, Zugspitze. Mit nur leichter Steigung, führt der Weg meinst direkt an der Partnach entlang und bietet den Wanderern meist ein schönen Blick auf den Fluss. Die erste Rastmöglichkeit für alle, die ihr Essen und ihre Getränke nicht selber den Berg hochtragen wollen, bietet die Bockhütte auf ca. 1052 m, welche man nach ca. 1 St. Aufstieg (nach der Partnachklamm) erreicht. Leider gibt es in der kleinen Hütte keine Übernachtungsmöglichkeit und es bleibt entweder der Weg hinauf zur Reintalangerhütte oder wieder hinunter nach Garmisch-Partenkirchen. Übernachten in freier Natur ist hier verboten! In den Wintermonaten ist die Bockhütte geschlossen.

Vorsicht die Zeitenangaben auf den Schildern sind sehr verwirrend. Vor der Kurve sind es noch 45 min und 3 m weiter nur noch 30 min. 😀 Auch die Zeitangaben euch entgegenkommenden Wanderern sind eher gefühlte Angaben und durch den Abstieg meist auch kürzere als beim Aufstieg.


Von der Bockhütte bis zur Reintalangerhütte:

Nach der Bockhütte verengt sich der Pfad, welcher weiterhin parallel zur Partnach führt. Der Weg entlang des Tals ist noch weittestgehend naturbelassen. Aufgrund seiner abgelegenen Lage führen hier nur wenige schmale Wege entlang. Vor einigen Jahren konnte man auf dem Pfad die „Blauen Gumpen“ bewundern , zwei wunderschöne Bergseen die zu einem Päuschen einluden. 2005 führten starke Niederschläge zu Murenabgängen, welche die Blauen Gumpen zerstörten. Heute ist dort, wo einst die 2 Bergseen lagen nur noch Geröll zu entdecken. Schon von weiten hört man den höchsten Wasserfall der Partnach. Direkt aus einer Klamm donnert hier das Wasser 80 m in die Tiefe. Der Wanderweg führt steil hinauf und am Wasserfall vorbei. Kurz davor kommt man an von der Natur geschaffenen Badewannen vorbei. Wenn es vor kurzem geregnet hat kann man hier in der Natur eine kleine Abkühlung genießen. Wenn das Wasser in den Wannen allerdings schon länger steht, sollte man von dem Vergnügen lieber absehen. Von hieraus ist es nicht mehr weit bis zu dem Tagesziel der meisten Wanderer. Durch die tibetischen Gebetsfahnen, welche über den Fluss gespannt sind, ist die Reintalangerhütte schwer zu verwechseln. Aufgrund der immer karger werdende Landschaft und der steinigen Gebirgsspitzen, kommt man sich sogar fast so vor, als würde man direkt in Tibet stehen.

Am nächsten Tag geht es für viele weiter zur Knorrhütte und zur Zugspitze (Deutschlands höchstem Berg) oder ihr tretet den Rückweg an und wandert durch das schöne Reintal zurück nach Garmisch-Partenkrichen. Vorsicht auf den engen Wegen kommen immer wieder Mountainbiker mit hoher Geschwindigkeit entgegen! In der Mountainbiker-Szene wird der Weg zur Reintalangerhütte immer beliebter.


Die Reintalangerhütte:

Einer der Höhepunkte ist die idyllisch gelegene Reintalangerhütte, auf 1369 m Höhe, fast am oberen Ende des Tals. Mittlerweile ist die Reintalangerhütte schon über 100 Jahre als und hat dabei glücklicherweise ihren urigen Charm bewahren können. In der wildromantischen Umgebung, zwischen den Bergen eingebettet und der gurgelnden Partnach direkt vor der Haustür, ist dies der Perfekte Ort zum Erholen und Träumen. Die Lage ist zudem ein idealer Ausgangspunkt für weitere Touren in Richtung Gipfel der Zugspitze.

Die urige Reintalangerhütte

Bis 2009 wurde die Reintalangerhütte durch den, in Wandererkreisen berühmten Hüttenwirt, Charly Wehrle geführt, welchem sie auch ihren heute unverwechselbaren Still zu verdanken hat. Seit Mai 2020 wird sie von zwei seiner ehemaligen Teammitgliedern bewirtschaftet. Die zwei jungen Hüttenwirte brachten die Hütte wieder auf Vordermann und heißen nun wieder alle Wanderer herzlich willkommen. Die Hütte bietet zahlreiche Schlafplätze. Sowohl 2-3 Bettzimmer, wie auch mehrere Matratzenlager laden zum Übernachten ein. Wer nicht schon Monate im Voraus eines der wenigen 2-3 Bettzimmer gebucht hat, sollte nicht Menschenscheu sein. Insgesamt bietet die Hütte inkl. Winterraum bis zu 132 Wanderern einen Unterschlupf. In den Damen- und Herren- Waschräumen kann für einen kleinen Obolus warm geduscht werden.

Das Ufer an der Reintalangerhütte

Wer auf der Hütte übernachtet und sich Abends und Nachts über das ab und an flackernde Licht wundert, muss wissen, dass die Stromversorgung über ein im Flusslauf installiertes Wasserrad erzeugt wird. Durch die Änderungen des Flussstromes schwankt damit auch das Licht im Haus.

Die Turbinenhütte des Wasserrads

Die erste „Reintalangerhütte“ wurde 1883 erbaut und dient auch noch heute als Winterquartier für Mutige Wanderer. Durch den mit der zeit immer zunehmenden Tourismussstrom wurde bereits 1912 die neue Reintalangerhütte direkt daneben errichtet. Je nach Witterung hat die Hütte zwischen Mitte Mai bis Mitte Oktober geöffnet. Der Winterraum in der alten Reintalangerhütte steht den Wanderern, inkl. einem kleinen Holzofen und mehreren Matratzen, in den Wintermonaten zur Verfügung.

Die alte Reintalangerhütte ist heute Quartier für Winterwanderer

Die Hütte, ihre Umgebung und nicht zuletzt die freundlichen Hüttenwirte und das Team machen dies zu einem einzigartigen Ort. So ist mancher, der hier nur für eine Einkehr vorbei gekommen ist, als Mitglied des Team für eine oder mehrere Saisons geblieben.

So mancher Wanderer fragt sich vielleicht, warum die Preise für Speis und Trank evtl. etwas teurer sind als im Tal oder auf der Zugspitze. Grund hierfür ist die Lage der Reintalangerhütte. Der Transport der Nahrungsmittel auf die Hütte wird größtenteils mit dem Hubschrauber gemacht. Ca. 3-4 Mal im Jahr bringt der Heli Getränke und länger haltbare Lebensmittel auf die Berge. Hierbei ist jede Minute Hubschrauberflug sehr teuer. Frische Lebensmittel müssen aufwendig mit dem Quad auf die Hütte transportiert werden. Dies beansprucht nicht nur viel Zeit, sondern ist aufgrund der engen und rutschigen Wege auch sehr gefährlich. Die Hüttenwirte betreiben die Reintalangerhütte mit großer Leidenschaft und nicht um Geld zu machen. Auch die super netten Mädels, in der Bedienung, freuen sich über ein kleines Trinkgeld und nach unserer Meinung ist nebenbei auch ein großes Lob hier bestimmt nicht an der falschen Stelle. Und wer ist nicht froh, wenn nach einer anstrengenden Wanderung schon ein gekühltes Bierchen auf einen wartet? Bitte denkt auch daran euren Müll wieder mit hinunter ins Tal zu nehmen. Die zusätzliche Müllentsorgung würde für noch mehr Aufwand und Kosten sorgen.

Mit dem Quad werden frische Lebensmittel auf dir Reintalangerhütte gefahren. Dabei ist der Weg nicht immer so gerade wie hier.

Die Quelle der Partnach:

Nicht weit von der Reintalangerhütte entfernt, entspringt die Partnach aus dem Gestein der Berge. Wer möchte kann sich direkt in der Quelle erfrischen, dabei sollte man aber gut aufpassen nicht zu weit hinein zu gehen. Durch den Wasserfall direkt an der Quelle, entwickelt das Wasser eine enorme Strömung und reist alles mit, was in ihren Zug gerät.

Die Quelle der Partnach

Weiter als hier solltet ihr nicht mit euren Hunden gehen! Richtung Knorrhütte verwandelt sich der Weg in ein Geröllfeld und die Vierbeiner haben kaum noch halt unter ihren Pfoten. Zudem führt der Weg nach der Knorrhütte über einen Berggrat, an dem es steil bergab geht und das ist definitiv zu gefährlich für jeden Hund.

Es scheint fast so, als wacht der Hund des Schäfers darüber, dass keiner seiner Artgenossen weiter als bis zur Quelle der Partnach geht.

Die Knorrhütte:

Um hierhin zu gelangen führt der Weg steil Bergauf durch ein Geröllfeld. Auf diesem Weg kommt es einem immer so vor, als würde es bald nicht mehr weiter Bergauf gehen aber dann sieht man doch über die nächste Kante und es geht noch höher. Die Knorrhütte liegt auf 2051 m und ist der letzte Posten vor der Zugspitze. Hier sieht die Landschaft schon ganz anders aus als an der Reintalangerhütte. Karge, felsige Einöde prägt hier die Umgebung.


Zugspitze:

Die letzten 300 hm bis zur Spitze sind die anstrengendsten der ganzen Wanderung. Erst durch steiles Geröll und dann über Felsstufen am Drahtseilen gesichert über den Südgrat bis hin zum Gipfel. Die letzten 200 hm können auch mit der Gletscherbahn vom SonnAlpin gefahren werden. Der höchsten Punkt Deutschlands mit 2962 m ist der Ostgipfel. Dieser ist von der Besucherplatzform am Westgipfel durch einen kurzen „Klettersteig“ erreichbar.

Da sich die Länder Deutschland und Österreich die Zugspitze teilen, gibt es hier oben einen ganz besonderen Stempel für euren Reisepass. Ganz ohne jede Einreisekontrolle könnt ihr euch hier den „Zugspitz-Stempel“ selbst abholen und damit ganz offiziell einen weiteren Ort auf eurer TODOin-Liste abhaken.

Um auf die Zugspitze zu kommen gibt es neben der Route über das wunderschöne Reintal noch weitere 5 Wanderrouten, welche zwar kürzer aber vielleicht nicht ganz so schön sind, wie die an der Partnach entlang, mit ihren urigen Hütten und der einmaligen Partnachklamm.

Die letzten Meter bis zur Gipfelstation

Rückweg:

Von der Zugspitze aus hast du mehrere Möglichkeiten ins Tal zurück zu kehren. Entweder nimmst du einen anderen Abstieg, lässt sich mit der Seilbahn hinunter fahren, oder gehst den gleichen weg wieder zurück nach Garmisch-Partenkirchen.

Unser Tipp: Wenn du wieder nach Garmisch-Partenkirchen zurück möchtest kannst du entweder über die Kaiserschmarrn Alm und dort einkehren oder den Weg oberhalb der Partnach wandern. Auf beiden Wegen kommst du unten an der Kreuzung mit dem Wegweiser Schild wieder heraus.


Fazit:

Der Weg durch das Reintal ist der längste, aber wahrscheinlich auch zugleich schönste Weg auf den Höchsten Berg Deutschlands. Obwohl er aufgrund seiner Länge nicht wirklich anspruchslos ist, ist dieser sowohl für Anfänger, wie auch für geübte Wanderer empfehlenswert. Anfänger können entweder einen Tagesausflug nur bis zur Bockhütte und wieder zurück machen oder hinauf zur Reintalangerhütte, dort übernachten und sich am nächsten Tag auf den Abstieg machen. Erfahrene Wanderer können von der Reintalangerhütte die anspruchsvollere Tour weiter bis zum Gipfel der Zugspitze wandern. Eine Übernachtung auf der Reintalangerhütte bietet sich nicht nur wegen dem langen Aufstieg an, sondern auch aufgrund der netten Gastgeber und der wunderschönen Natur. Wo kann man den sein Feierabendbier oder ein Frühstück besser genießen als an diesem Ort?


Packliste:

  • genügend Wasser
  • festes Schuhwerk, sowohl in der Klamm wie auch zum Aufstieg auf die Berge
  • Regenjacke anstelle von Regenschirm
  • Wasserschutz für Kamera und Handy
  • Wanderausrüstung
  • Kleidung zum wechseln
  • Hygieneartikel
  • Wanderstöcke
  • Sonnenschutz
  • Sonnenbrille
  • Mückenschutz
  • kleinen Beutel für den eigenen Müll
  • kleines Erste-Hilfe-Set (Pflaster, Desinfektionsmittel, Blasenpflaster, Schmerzmittel, etwas gegen Insektenstiche und eigene Medikamente)

Wir hoffen unsere Tipps haben euch geholfen und inspiriert. Warst du selber schon mal im Reintal unterwegs und wie ist deine Erfahrung hier gewesen? Oder kennst du ähnliche Orte wie diesen? Wir freuen uns auf Kommentare und Anregungen.


Hier findest du Partnach:

Kroatien – Nationalpark Plitvicer Seen

Einleitung:

Das Land der fallenden Seen besitzen eine außergewöhnliche, natürliche Schönheit und gehören nicht umsonst zu den Top Attraktionen im Kroatien. Die artenreiche Fauna und Flora sowie die gurgelnden Wasserfälle und nicht zuletzt die blaugrün schimmernden, Seen machen den Nationalpark zu einer einzigartigen Naturlandschaft. Wie Perlen reihen sich seine 16 Seen aneinander und werden wie durch ein Netz aus glitzernde Wasserfälle und Kaskaden miteinander verbunden. Das gesamte Gebiet ist eine einzige große Sehenswürdigkeit, die verzaubert und sprachlos macht.


Entstehung:

Das Land der fallenden Seen verdankt sein heutiges Aussehen der Ablagerungen von Travertin (Kalksinter). Das Regenwasser, welches durch die Erdoberfläche sickert, nimmt dabei Kohlendioxid auf, welches zur Bildung von Kohlensäure führt. Dieses greift den Dolomit und das Kalkgestein an, durch welches es sickert. Das Gestein löst sich und gelangt mit dem Wasser in die Seen. Dies führt zu einer übersättigung der Gewässer mit Kalzium- und Magnnesisumbicarbonat. Sobald dieses Wasser mit Sauerstoff in Berührung kommt (vor allem beim sprudeln an der Wasserfällen und Kaskaden) wird durch die dadurch entstehende chemische Reaktion Kohlendioxid wieder frei gesetzt und Kalziumkarbonatkristalle abgelagert. Das Kalzium lagert sich vor allem dort ab wo es entsteht, also an den Kaskaden, und verändern diese somit stetig. Der Aufbau der Travertin-Barrieren begann vor ca. 12.000 – 15.000 Jahren. Auch heute wachsen die Barrieren noch 1-3 cm im Jahr. Dadurch verändern sich die Landschaft kontinuierlich. Da die Ablagerungen sehr porös sind, brechen auch immer wieder Teile ab. Es entsehn ständig neue Barrieren, wären andere zerbröckeln. So bilden sich neue Wasserfälle und andere verebben. (Da ich keine Geologin bin, hoffe ich, dass ich den Prozess verständlich und richtig wiedergegeben habe ;))

Auch am Boden der Seen lagert sich das Kalzium ab (die sogenannte Seekreide). Deren Kristalle brechen das Sonnenlicht und geben den Plitvicer Seen ihren blaugrünen Farbton.

Damit Travertin entstehen kann, benötigt es ein feuchtes Klima und saubere Gewässer. Obwohl das Gewässer im Fluss Korana weiterhin noch mit Kalzium übersättigt ist, bildet es nach den Plitvicer Seen kein Travertin mehr. Dies liegt daran, dass die Wasserqualität durch beimengen von organischen Stoffen abnimmt (aufgrund der Siedlungen am Fluss). Um die Plitvicer Seen zu erhalten, ist darum das Baden in den Seen verboten. Auch dürfen keine neuen Siedlungen entlang des weißen Flusses mehr errichtet werden (eine der Hauptzuläufe in die Plitzvicer Seen). Nur durch strenge Schutzmaßnahmen kann die Naturlandschaft erhalten bleiben.

Geschichte:

Schon die Römer erbauten am Ufer der Seen eine Festung, auf dessen Fundamenten später ein Mittelalterliches Kloster entstand. In den letzten Jahrhunderten war die Landschaft immer wieder kriegerischen Auseinandersetzungen ausgesetzt. Während des Bosnienkriegs von 1991 bis 1995 wurde das Gebiet um die Plitvicer Seen von Serbien besetzt. 1995 konnten es von Kroatien zurückerobert werden. Zum Glück blieben die Seen von schweren Schäden verschont. Nach Kriegsende wurde das Gebiet als eines der ersten wieder hergestellt und neu hergereichten, viele Wege und Brücken waren zerstört und beschädigt. Heutzutage werden die Tier- und Pflanzenwelt von den Tourismusströmen bedroht, da die Plitvicer Seen sich inzwischen zu einem Touristenmagneten entwickelt haben. In den letzten Jahren wurde dies zum Glück erkannt und daraufhin werden nur noch 10.000 Besucher pro Tag eingelassen. Pro Jahr kommen dennoch ca. eine Millionen Besucher um den Nationalpark zu besichtigen.

Früher wurde des Gebiet wegen seinen abgelegenen Lage und undurchdringlichen Wälder auch Teufelsgarten genannt. Zunächst wurde das Gebiet für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Der Wert der Seen wurde von den Menschen glücklicherweise noch rechtzeitig erkannt. Das Gebiet der Plitvicer Seen wurde schon am 8. April 1949 zum ersten Nationalpark Kroatiens erklärt und erhielten am 26. Oktober 1979 die Anerkennung zum UNESCO Weltnaturerbe. Dabei sind die Plitvicer Seen nicht nur der älteste, sondern auch der größte und bekannteste Nationalpark in Kroatien. Zudem sind die Seen ein wahres Naturparadies, das bis heute weitestgehend bewahrt wurde. Das geschützte Nationalparkgebiet umfasst 296,85 Quadratkilometer, in den es jede menge zu entdecken gibt.

Lage und Ankunft:

Der Nationalpark liegt im Karstgebiet Mittelkroatiens, unmittelbar an der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Eingebettet zwischen dem Mala Kapela Massiv und dem Plijesevica Gebirge. Trotz der Abgeschiedenheit sind die Plitvicer Seen von fast ganz Kroatien einfach zu erreichen. Der Nationalpark hat eine zentrale Lage in der Mitte des Landes. Er liegt an der Verbindungsstraße N1, nur 50 km von der Autobahn A1 entfernt, welche Zagreb und Split miteinander verbindet. Aus diesem Grund kommen fast alle Touristen die Kroatien besuchen auch hier vorbei. Und das sind sehr viele Touristen!

Bevor man in den Park kommt, muss man sich jedoch erstmal entscheiden zu welchem Eingang man möchte. Insgesamt gibt es 3 Eingänge: Eingang 1 (Rastovača), Eingang 2 (Hladovina) und Eingang 3 (Flora). Die meisten Besucher benutzen den Eingang 1 am unteren Ende der Plitvicer Seen. Wir empfehlen dir jedoch lieber den Eingang 2, in der Mitte zu benutzen. Hier ist morgens wesentlich weniger los. An allen der Eingange gibt es gebührenpflichtige Parkplätze.

Egal für welchen Eingang du dich entscheidest, beginn deine Tour so früh wie möglich, bevor die Tagesausflügler von Zagreb, Split und Zadar am späten Vormittag ankommen. Auch ist es ratsam, seine Eintrittskarte im Internet vorzubestellen. Da nur eine begrenzte Anzahl an Besucher Täglich in den Park gelassen werden, können die Tickets in der Hauptsaison auch mal ausverkauft sein. Wenn du mehrere Tage hintereinander den Park besuchen möchtest, bestell dir gleich eine 2-Tageskarte, diese sind insgesamt preiswerter. Was der Eintritt kostet und warum dieser wichtig für den Erhalt des Parks ist, erfährst du weiter unten.

Im Park:

Wie eine Perlenkette sind die 16 Seen in dieser einzigartigen Naturlandschaft aneinander gereiht. Die im Sonnenlicht glitzernden Wasserflächen werden durch größere und kleinere Wasserfälle miteinander verbunden. Am besten nehmt ihr euch 2 Tage zeit und erkundet am ersten Tag die oberen Seen und am zweiten Tag den unteren Bereich. Die Schönheit dieser Landschaft benötigt Zeit um sie wirklich genießen zu können. Die sich über den Tag verändernden Lichtverhältnisse lassen am Vormittag die Seen glitzern und am Nachmittag die Berge leuchten. Der Nationalpark unterteilt sich in die oberen und unteren Seen. Zwischen ihnen ist ein Höhenunterschied von bis zu 130 Metern.

Die oberen 12 der Plitvicer Seen (Gornja jezera) sind von Wald umgeben. Die Bäume hier haben teils einen Regenwald-ähnlichen Flair, was daher kommt, da sie auch wirklich noch Teil des letzten Urwalds Europas, dem Corcola Uvala, sind. Hier gibt es noch echte Urwaldriesen zu entdecken. Zwischen den Bäumen fließen oft kleine Flüsse und Rinnsale hindurch und unter den Holzstegen hinweg. Die oberen Seen entstanden durch die Kalziumablagerungen und den dadurch entstandenen Travertinbarrieren. Die Namen der oberen Seen sind Proscansko jezero (höchster See mit 637m über dem Meeresspiegel); Ciginovac; Okrugljak; Batinovac; Veliko jezero; Malo jezero; Vir; Galovac; Milinovo jezero; Gradinsko jezero; Buk und Kozjak. Der See Kozjak ist der größte der Seen mit einer Länge von 2300m. Auf ihm fahren auch die Fähren des Nationalparks.

Die 4 unteren Seen (Donja jezera) befinden sich sozusagen in einer „Schlucht“ und sind durch den Einsturz von Höhlen entstanden. Das Wasser hat sich durch den Boden gegraben und unterirdische Höhlen ausgebildet, welche immer wieder einstürzten. So formte sich der Canyon. Eine dieser Höhlen kann man heut noch begehen. Sie reicht von der Wasseroberfläche der Seen bis nach oben zu den oberen Wegen der Schlucht. Rund um die Seen gibt es weitere 14 Kalkstein- und 6 Travertinhöhlen. Früher konnte man auch die Grotte Modra Oecina mit einem Boot befahren, heutzutage ist dies aber leider nicht mehr möglich. Die Namen der unteren Seen sind Milanovac; Gavanovac; Kaluderovac und Novakovica brod. Am letzten See befindet sich auch der größte Wasserfall, der Veliki slap mit einer Fallhöhe von 78m.

Die 16 Seen werden durch insgesamt fast 90 Wasserfälle miteinander verbunden und haben eine Fläche von 2 km². Gespeist werden sie vom „Weißen Fluss“ (Bijela Rijeka) und dem „Schwarzen Fluss“ (Crna Rijeka) und fließen weiter in den Flus „Korana“. Je nach Jahreszeit und vorherigem Regen, verändert sich die Anzahl der Wasserfälle und überfluteten Landflächen. Die Wasserfälle haben höhen zwischen 3m bis ca. 78m. Der größte von ihnen liegt im unteren Bereich der Seen und wird Veliki slap genannt. Die Namen der 16 Seen leiten sich von Legenden ab. So soll der Legende nach im Gavanovac jezero der Schatz des Gavanovo verschwunden sein. Die Seen haben glasklares Wasser in denen man zwischen Fischen und versunkenen Bäumen auch ein altes Boot entdecken kann. Die Farben des blaugrünen bis türkisenen Wassers kommen von Kalziumkarbonat im Wasser (oder auch Seekreide genannt), welches sich auf dem Grund der Seen ablagert. Dieses bricht das Licht und lässt diese wunderschönen Farbspiele entstehen. Auch lagert es sich an den Kaskaden und Wasserfällen ab und sorgt somit stetig dafür, dass sich das Aussehen der Landschaft ändert, indem sich das Wasser immer neue Wege suchen muss.

Ein gutes Stück der Wege kann man auch mit Pendelbussen abkürzen. Über den größten der Seen fahren zudem Boote, welche an 3 Stationen halten.

Für einen Rundgang, solltest du am besten oben anfangen. Von da an geht es nur noch bergab und zwar ca. 150 Höhenmeter. Dies scheint nicht viel. Aber man wird auf seinem Weg um die Seen einige km am Tag zurück legen. Zudem gehen die meisten von unten nach oben, also auf die Wasserfälle zu. Da ich aber nicht nur beim laufen schaue, sondern auch immer wieder stehen bleib, um die Natur auf mich wirken zu lassen. Sehe ich natürlich auch das, was schon hinter mir liegt. So ein Perspektivenwechsel hat so manche Überraschung zu bieten. Zudem ist es immer schöner nicht mit der Masse zu laufen. Wenn es dir nichts aus macht, auch etwas bergauf zu laufen, raten wir dir folgenden Weg: Bei Eingang 2 mit dem Boot von P1 zu P2 fahren. Von hieraus geht es weiter auf der rechten Seeseite, Richtung obere Seen. Ihr solltet immer am See entlang laufen! Wichtig sonst lauft ihr ewig über die Berge ohne viel vom Wasser zu sehen. Die meisten Besucher fangen entweder oben oder unten an den Seen an. Und so könnt ihr den Vormittag teils fast einsam auf den Stegen und Wegen verbringen. Ganz oben angekommen gibt es ein Restaurant und wenn du möchtest kannst du auch mit der Panoramabahn zurück fahren. Wir raten dir aber, von hier aus auf der anderen Seite der Seen wieder hinunter zu laufen. Über die Stege kannst du immer wieder die Seeseite wechseln und somit auch plötzlichen Besuchermassen etwas aus dem Weg gehen. Wenn du wieder an P2 angekommen bist, kannst du mit dem Boot zu P3 fahren und die unteren Seen, den größten Wasserfall und die Höhle Supljara pecina erkunden. An einem Tag ist dies aber fast nicht machbar. So raten wir dir auf jeden fall 2 Tage einzuplanen.

Es gibt 8 verschiedene ausgezeichnete Wandertouren für welche ihr zwischen 2 bis 8 Stunden benötigt. Wir sind allerdings einfach unserer Nase nach gelaufen und haben uns einen eigenen Wege gesucht. Bei den vielen Wegen welche sich durch die Natur schlängeln kannst du eigentlich auch fast nicht falsch gehen, überall gibt es tolles zu entdecken. Für uns war dies die beste Entscheidung, man will ja nicht den ganzen Tag in einem Trott hinter den gleichen Menschen her laufen. Insgesamt gibt es 36 km Wanderwege und 22 km Spazierwege entlang der Seen zu erkunden. Die Wanderwege sind mit verschiedenen Buchstaben gekennzeichnet A,B,C,E,F,H und K.

Wäre das baden hier nicht verboten, würde man nicht nur zur Abkühlung am liebsten sofort hineinspringen. Das Wasser ist an heißen Tagen einfach so verlockend. Wenn man so über die Holzstege spaziert, denkt man jedesmal, das ist jetzt aber von Schönheit nicht mehr zu übertreffen, und dann biegt man um die nächste Kurve und wird wieder von der Natur überrascht.

Eine Bootsfahr die ist lustig eine Bootsfahr die ist schön… Den größten der Plitvicer Seen kann man nicht nur mit der Fähre erkunden, man kann auch Ruderboote mieten. Dies ist eine willkommene Abwechslung für die müden Beine. Von hier aus hat man zudem nochmal eine ganz andere Sicht auf die Schönheit der Natur der Plitvicer Seen.

Mal abgesehen von den tausenden Besucher auf den Stegen und Wegen, ist die Natur um die Plitvicer Seen noch fast unberührt, es soll sogar noch Wölfe, Wildkatzen, Füchse, Rehe, Wildschweine, Dachse und sogar Bären geben. Auch Krebse, Frösche, Smaragdeidechsen, Fischotter und Sumpfschildkröten fühlen sich in den Gewässern zuhause. Wir haben allerdings nur Vögel, Fische und kleine Nager entdecken können. Die großen Tiere kommen bestimmt zwischen 20 und 8 Uhr an die Seen, wenn alle Besucher weg sind. Bis zu 50 Säugetierarten sollen hier beheimatet sein. Der Nationalpark bezieht sich nicht nur auf die Seenlandschaft, es gibt zudem dichte Wälder und unwegsame Berghänge. Dies bietet ideale Bedingungen für die Pflanzen- und Tierwelt des Nationalparks. Über 1.500 Pflanzenarten darunter 72 Arten von endemischen Pflanzen, Wasser- und Sumpfpflanzen und 55 verschiedene Orchideenarten gibt es hier zu entdecken. Auch Buchen- und Nadelbäume, welche bis zu 700 Jahre alt sind, gibt es im Wald „Corkova Uvala“, einem der letzten und schönsten Urwälder in Europa. Die Fläche um den Nationalpark ist nur sehr dünn von Menschen besiedelt und besitzt kaum Industrie. Somit gibt es auch wenig Luftverschmutzung. Die Natur konnte sich nahezu ungestört entfalten. Jedoch gibt es inzwischen auch eine dunkle Seite der Plitvicer Seen. Hierzu mehr weiter unten im Kapitel „Die dunkle Seite der Plitvicer Seen“.

Das es auf unseren Bildern immer so „leer“ aussieht täuscht teils gewaltig! Nur ganz früh am Morgen war es wirklich leer, bei den restlichen Bildern hatten wir wohl einfach glück.

Auch „Schlangen“ soll es an den Plittvicer Seen geben. Hier deutlich auf dem Weg im Hintergrund zu erkennen.

Beste Reisezeit:

Jede Jahreszeit hat an den Plitvicer Seen etwas ganz besonderes zu bieten. Der Frühling ist angenehm mild und die Pflanzen erstrahlen in sattem Grün, während alles mit neuem Leben beginnt. Zudem gibt es nach der Schneeschmelze das meiste Wasser und die Wasserfälle sehen am spektakulärsten aus. Im Sommer strahlt alles im hellen Licht und die Farben vom Wasser sind unbeschreiblich schön. Die Seen werden im Sonnenlicht gebadet und scheinen in allen Blau- und Grüntönen die sie zu bieten haben. Im Herbst zeigt sich die Landschaft in neuen beeindruckenden Farben, die bunten Blätter in Kombination mit dem satten Blau des Wassers sind schöner als jedes Gemälde. Und im Winter verwandelt sich die Landschaft in einen magischen Ort, verzaubert von Eis und Schnee. Die Seen sind halb zugefroren und an den Traventinen hängen glitzernde Eiszapfen, wie Kristalle an einem Kronleuchter. Während die Bäume und Sträucher von einer Schicht Puderzuckerschnee bedeckt sind, scheint der Wald im tiefen Schlaf zu liegen. Schlussendlich kann man sagen, dass die Plitvitcer Seen zu jeder Jahreszeit ein faszinierender Ort sind.

Tickets, Preise und Öffnungszeiten:

Der Plitvicer Nationalpark ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Von 7-19 Uhr (die Zeiten können je nach Jahreszeit variieren). Nur zu besonders schlechten Wetter, wenn es gefährlich wird die Stege und Wege zu begehen, wie zum Beispiel wenn es Stürmt, ist der Park geschlossen.

Einzelticket
(Stand 2020)
01.06 – 30.09
bis 16.00 Uhr
01.06 – 30.09
ab 16.00 Uhr
01.10 – 25.10
26.10 – 31.12
Erwachsene200,00150,0090,0080,00
Studenten125,00100,0055,0050,00
Kinder von 7-18 J.70,0050,0025,0035,00
Alle Preise in Kuna (100 Kuna sind ca. 13,50 €)
Für Kinder bis 7 J. und Personen mit Behinderung über 50% ist der Eintritt gratis

Die Tickets wurden auf 10.000 Stück pro Tag beschränkt. Dies soll die Zahl der Besucher zumindest reduzieren und ist ein Anfang die Seen zu schützen. Zudem ist der Eintrittspreis ein wichtiger Beitrag zum Erhalt und Schutz des Nationalparks.

Im Eintrittspreis sind auch Fahrten mit den Elektrobooten und der Panoramabahn enthalten. Zudem ist es seit 2019 möglich, ein e-Ticket zu kaufen. Wer ein e-Ticket gekauft hat, muss dieses ausgedruckt mitbringen und an der Kasse gegen ein reguläres Ticket eintauschen. Die e-Tickets müssen 48 Stunden im Voraus online gekauft werden. Weitere Infos hierzu gibt es auf der offiziellen Internetseite. Wer vor Ort erst eine Eintrittskarte kaufen möchte, muss damit rechnen, das schon alle ausverkauft sind. Eine Vorbuchung, vor allem in der Hauptsaison, wird vom Park ausdrücklich empfohlen.

Hunde sind erlaubt, müssen aber natürlich an die Leine 🙂

Fortbewegung- und Transportmittel:

Natürlich können die Plitvicer Seen komplett zu Fuß erkundet werden. Die Wege sind gut ausgeschildert und werden ständig hergerichtet. Aber die Wege sind zu lange um alles zu Fuß an einem Tag zu erkunden. Aus diesem Grund kann man auch mit Fähren und einer Panoramabahn die Strecke abkürzen.

Elektroboote: Die Elektroboote (Fähren) am größten See sind im Ticketpreis mit inbegriffen. Die Boote fahren relativ geräuschlos durch die malerische Kulisse der Plitvicer Seen. Die Fahrt zwischen P2 und P3 dauert ca. 15 Minuten. Von P2 zu P1 nur ca. 5 min. Von P 1 kommt man nicht direkt zu P3 sondern muss erst über P2 fahren.

Panoramabahn: Auch vahren von den den Restaurants an den Eingängen alle 10-20 Minuten die Shuttel-Buse der Panoramabahn.


Packliste:

  • Verpflegung: Du kannst dir entweder selbst etwas mitbringen oder dich in einem der Restaurants versorgen lassen.
  • Trinkwasser: Denk daran dir ausreichend Wasser einzupacken. Die Wege zwischen den Restaurants sind sehr weit.
  • Sonnenschutz: An Sonnigen Tagen solltest du neben einer Kopfbedeckung auch unbedingt Sonnencreme einpacken, da die Sonne nicht nur von oben scheint, sondern auch durch das Wasser reflektiert wird.
  • Mückenschutz: Wenn du nicht gerade im Winter hier bist, denk daran, hier gibt es viel stehendes Gewässer, also auch viele Mücken.
  • Feste Schuhe: Ja es gibt viele die durch die Plitvicer Seen mit ihren Flipflops laufen, ich würde dir aber auf jeden fall festes Schuhwerk raten. Die Holzstege können sehr rutschig sein und je nachdem welche Wege du nimmst, kann es auch ein ganzes Stück bergauf gehen.
  • Foto: Wer hier nicht an die Kamera denkt, wird sich später sehr ärgern. Aber schau nicht immer nur durch deine Linse, leg deine Kamera oder dein Handy auch mal weg und erlebe die Natur im hier und jetzt.

Unterkunft:

Für diejenigen, welche schon früh an den Seen sein wollen, lohnt es sich in der Nähe nach einer Unterkunft zu suchen. Wir haben in dem Örtchen Jezerce gewohnt. Von hieraus kannst du duch den Wald auch zum Eingang 2 laufen. Das erspart einem die Parkplatzsuchen und die Parkgebühr. In den Ort gibt es auch ein tolles Restaurant das „Bistro Vucnica“.

Campingplatz: „Camping Korana“ Adresse: Čatrnja 167, 47245 Rakovica, Kroatien: Hier kannst du dir einfach deinen Lieblingsplatz aussuchen. Es gibt keine vorgeschriebenen Parzellen. Von hier gibt es ein kostenloses Shuttle zum Nationalpark. Es können auch Bungalows gemietet werden. WLAN ist auf dem Platz vorhanden, Empfang allerdings nur in der Nähe des Info-Büros.


Die dunkle Seite der Plitvicer Seen:

Nur die wenigsten Besucher der Plitvicer Seen wissen, das es einen sogenannten 17. See gibt. Dieser schimmert allerdings nicht wie die anderen in türkisenen Farben, sondern in einem stinkenden Braun. Da keine Kläranlage existier, landen das Abwasser und die Fäkalien in einer Sickergrube, die im Wald versteckt ist. Dies belastet den Boden und das Grundwasser und kann für das anfällige Ökosystem des Nationalparks schwerwiegende Folgen haben. Durch die vielen neuen Hotels, welche aufgrund der Touristenströme immer schneller aus dem Boden schießen, entsteht auch immer mehr Abwasser, welches aufgrund einer fehlenden Kläranlage, nicht ordnungsgemäß beseitigt werden kann. Zudem werden die Flüsse illegal angezapft, um die Touristen mit Frischwasser zu versorgen. Durch die Einschränkung der Besucherzahlen, wird etwas gegen den Massentourismus unternommen. Aber reicht das, um die Schönheit der Plitvicer Seen auch für die nächsten Generationen zu erhalten?


Sehenswertes in der Umgebung:

  • Nationalpark Una: Der Nationalpark Una liegt nur 40 km von den Plitvicer Seen entfernt, aber dennoch in einem anderen Land. Er gehört zu Bosnien und Herzegowina. Hier kann man auch Wildwasser-Rafting machen.
  • Barac Höhlen: Eine Führung durch die ca. 28 km entfernten Barac Höhlen, bei Rakovica, dauert ca. 60 Minuten.
  • Weitere Aktivitäten sind Paintball, Paragliding, Rafting (Fluss Una), Reiten auf dem Baunhof „Jelov Klanac“, Zip Lining oder Angeln am Fluss Gacka

Wir hoffen unsere Tipps haben euch geholfen und inspiriert. Warst du selber schon mal im Plitvice Nationalpark und wie ist deine Erfahrung hier gewesen? Oder kennst du ähnliche Orte wie diesen? Wir freuen uns auf Kommentare und Anregungen.

Hier findest du die Plitvicer Seen:

Ein bisschen Kultur…

Am 21.November überträgt das Staatstheater am Gärtnerplatz den Opernklassiker „Hänsel und Gretel“ live, von der Bühne in euer Wohnzimmer.

Und wieder ist der Vorhang gefallen. Theater und Konzertsäle bleiben im November geschlossen. Trotz der Proteste der Veranstaltungs- und Kulturbranche und der vielen Zuschauer, bleiben die Bühnen geschlossen. Doch die Künstler sehen es als ihre Pflicht, ihre Kunst weiter auszuüben. Und wenn die Zuschauer nicht zu den Künstlern kommen dürfen, dann bringen diese die Bühne eben in die Wohnzimmer ihrer Fans.

unter folgendem Link könnt Ihr ab 19 Uhr live dabei sein: https://www.gaertnerplatztheater.de/de/start/index.html?fbclid=IwAR18a8et7q_nFHqy88nSsyFDFrldxPakA2SQIraGI-RPXw-A1oR8Dbps0wM

Begleitmaterial und Programmheft: https://www.gaertnerplatztheater.de/uploads/Programmhefte/Begleitmaterial_H%C3%A4nsel_02.pdf

Neu-Ulm – Discgolf

Discgolf oder Frisbeegolf ist ein Spiel, bei dem versucht wird, von einem festgelegten Startpunkt aus, in einen Fangkorb zu treffen.

Vom Startpunkt wird der Abwurf (Drive) vorgenommen. Alle nachfolgenden Würfe werden von der Stelle geworfen, an dem das Frisbee zuletzt gelandet ist. Hierbei versucht der Spieler mit möglichst wenig würfen in den Fangkorb zu treffen. Der Spieler darf vor jedem Wurf aussuchen mit welcher Frisbeescheibe er werfen möchte. Die Frisbees sind aus Kunststoff und haben einen Durchmesser von ca. 21 – 23 cm, mit einem Gewicht zwischen ca. 130 und 200 Gramm. Die verschiedenen Scheiben unterscheiden sich durch ihr Flugverhalten. Gezählt werden jeweils die benötigten Würft, pro Korb. Somit sollte man also versuchen das Frisbee mit möglichst wenig Würfe in dem Korb zu versenken. Die Länge einer Bahn beträgt zwischen 40 und 250 Metern. Die Schwierigkeit einer Bahn ergibt sich aber nicht aus der Länge, sondern auch durch die Hindernisse auf dem Gelände. Am Ende des Spiels werden alle Würfe zusammengerechnet und der Spieler mit den wenigsten Würfen gewinnt. Logisch oder?

Discgolf ist für jedes Alter und die gesamte Familie geeignet. Hier haben sowohl Profis, wie auch Anfänger ihren Spaß. Eine Grundausstattung mit 3 Scheiben erhält man schon für 25 – 30€.

Ein Discgolf-Kurs benötigt zwar eine große Fläche, greift aber nur minimal in die Natur ein. Man benötigt nur Markierungen für den Startpunkt und jeweils ein Standorte für die Körbe. Auf der Fläche dazwischen kann sowohl eine Wiese angelegt werden oder auch Bäume und Sträucher stehen, als kleine Hindernisse.

Hier findest du den Discgolfplatz in Neu-Ulm: